05.07.2023
Forschungsreise nach Kigali
Aufschlussreicher Forschungsaufenthalt in Kigali
Vom 26. bis 30. Juni 2023 besuchte Prof. Philipp von Carlowitz, Leiter der Forschungsgruppe Doing Business in Africa an der ESB Business School, Kigali, die wunderschöne Hauptstadt von Ruanda. Er nahm am EU-Rwanda Business Forum teil, das im Rahmen der EU Global Gateway Initiative ins Leben gerufen wurde. Es wurden Präsentationen, Podiumsdiskussionen und spezialisierte Veranstaltungen zu den Themen Gesundheitswesen, Agribusiness, Bergbau, grüne und nachhaltige Wirtschaft abgehalten. Dabei fanden fruchtbare Diskussionen, großartige Treffen am Rande und gute Netzwerkmöglichkeiten mit Experten statt. Es war eine ausgezeichnete Gelegenheit, mehr über die Anliegen von Unternehmen in diesen Branchen zu erfahren und unser Verständnis für Themen im Zusammenhang mit unserem angewandten Forschungsprojekt über Geschäftstätigkeiten in Subsahara-Afrika zu vertiefen.
Der Rest der Woche wurde genutzt, um die Forschungsaktivitäten der DBA voranzutreiben, indem Unternehmen besucht und Gespräche mit den Managern geführt wurden, um ein tieferes Verständnis für die Geschäftsansätze und -modelle zu gewinnen. Das Treffen mit dem CEO von Volkswagen in Ruanda, Serge Kamuhinda, einschließlich eines Besuchs des örtlichen Produktionsstandorts, war sehr lehrreich und zeigte, wie eine Veränderung im Geschäftsmodell Zugang zu einem Markt ermöglichen kann, der mit dem herkömmlichen Ansatz des Verkaufs neuer Autos nicht erreichbar ist. Es wurde auch das innovative Unternehmen Zipline besucht, das Drohnentransporte anbietet. Es war beeindruckend, die Feinheiten der Zustellung und die sorgfältig gestalteten Prozesse zu verstehen. Die sehr lehrreiche Diskussion mit dem General Manager von Zipline, Shami Eden Benimana, half dabei, das aktuelle Geschäft zu verstehen und erweiterte sich zu einer Diskussion über potenzielle Expansionsideen. Darüber hinaus wurden im Rahmen unserer Forschung zu Motiven und Ansätzen für den Export von afrikanischen KMUs zwei Unternehmen aus dem Agribusiness-Bereich interviewt. In beiden Fällen erfolgt der Export durch das Auffinden und Ansprechen von Kunden. In einem der Fälle wurden Handelsmessen besucht, um Kunden zu finden. Wir werden Experteninterviews fortsetzen, um die Motive afrikanischer KMUs für den Export zu ermitteln und zu verstehen, was das Exportziel bestimmt.
Ein Besuch im CCHub Design Lab ermöglichte eine ausführliche Diskussion mit dem Leiter des Hubs, Oluwaseun Adepoju, über Technologien im afrikanischen Kontext, F&E-Entwicklungsprojekte und Aussichten für den Einsatz neuer Technologien. Der Besuch steht im Zusammenhang mit unserem Forschungsprojekt über die Rolle von Tech-Hubs für Innovation und Unternehmertum in den afrikanischen Volkswirtschaften. Diese Forschung wird zu politischen Implikationen führen, wie Innovation gefördert werden kann.
Schließlich wurde im Rahmen unserer von DAAD geförderten Forschungszusammenarbeit mit der University of Rwanda ein PhD-Forschungsseminar von Prof. Jonas Barayandema, dem Dekan der School of Business, organisiert. Es wurden zwei interessante Arbeiten präsentiert: Eine behandelte die Frage, ob Lean Management als Innovation in KMUs eingesetzt wird, und die andere Arbeit befasste sich mit dem Verständnis der treibenden Kräfte und Hindernisse für den Verzehr von Bio-Lebensmitteln in Ruanda.
Es war eine sehr abwechslungsreiche und interessante Agenda in einem sehr gastfreundlichen Land, die auf vielfältige Weise dazu beigetragen hat, unsere Forschungsaktivitäten voranzutreiben. Vielen Dank, Ruanda!
